FÜR DICH: Die Mini-Piratenreise zum Kennenlernen:

Logbuch: 2. Tag auf der Insel des Rhythmus und der Muster

Erste Piratenstunde nach den Weihnachtsferien!

Mit neun Pirat*innen war meine Mannschaft heute komplett – trotz Krankheitswelle! 

Meine Steuerfrau Anna sagte den Kindern besorgt, sie sei nicht sicher, ob sie den Piratenrap über die lange Pause nicht vielleicht verlernt habe. Aber die Kinder haben ihr ganz wunderbar geholfen. 

Der Blick auf die Schatzkarte verriet uns dann, dass wir beim Erkunden der Insel heute wohl noch auf einen See stoßen würden.

Aber vorher haben uns die Inselbewohner erst einmal durch ihre Trommelzeichen Nachrichten geschickt.

Ein bestimmter Trommel-Rhythmus (von mir auf einer einfachen Handtrommel geschlagen) bedeutete, dass wir auf dem richtigen Weg zu ihrem Dorf sind – dann konnten wir unbeschwert durch den Raum laufen und hüpfen.

Ein anderer, schnellerer Rhythmus hieß: “Vorsicht, Gefahr!” – dann mussten wir uns schnell auf den Boden kauern und ganz klein machen.

Ein dritter schließlich bedeutete: “Ihr seid auf dem falschen Weg! Trefft euch zur Beratung!” – und das hieß, dass wir uns alle schnell in einem Kreis in der Mitte versammeln sollten, um zu beraten, wie wir nun weitergehen wollen.

Bei diesem Spiel geht es – neben dem Spaß an der Bewegung und der Aktivierung – vor allem darum, die unterschiedlichen Rhythmen zu unterscheiden und dann entsprechend zu reagieren. Es ist ein bisschen wie bei dem Spiel “Feuer, Wasser, Sturm” – nur dass der Rhythmus-Aspekt hinzu kommt und das Spiel ein bisschen komplexer macht.

Denn nun muss man ja wirklich sehr genau hinhören, um die Abfolge der Trommelschläge genau wahrnehmen und in Bezug auf ihre rhythmische Struktur analysieren zu können.

In meiner Stunde heute wurde das Spiel aber vor allem ein ausgelassenes Spaß-Spiel:

Ich hab ja dieses Jahr einen Jungen mit Down-Syndrom in meiner Gruppe. Und der wollte sooo gerne selbst trommeln.

Also hab ich die Trommel an ihn weitergegeben.

Und während ich selbst auf eine gute Mischung der Trommel-Rhythmen geachtet hätte, war für ihn schnell klar: Der Rhythmus für “Gefahr” (sehr schnelle, kurze Schläge) gefällt ihm einfach am besten! Dementsprechend, gab es dann echt viiiieeele Gefahren auf der Insel.

Kaum hatten wir uns von einem Schreck erholt und waren ein paar Schritte weitergelaufen, hörten wir schon wieder das schnelle Trommelzeichen der Inselbewohner – “Vorsicht, Gefahr!”.

So ging es also ständig hin und her: Auf den Boden kauern – aufrappeln und ein paar Schritte weiterlaufen – dann wieder auf den Boden kauern – wieder weiterlaufen – hinkauern – weiterlaufen – hinkauern – weiterlaufen – … 

Puh, wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen und mussten immer wieder lachen: “Boah, ist das gefährlich hier auf dieser Insel!”

Nach diesem Spiel waren jedenfalls alle wach

Und dann hatten wir den See erreicht (dafür haben wir gemeinsam mit Kreppklebeband ein großes Rechteck auf dem Boden abgeklebt).

Im “See” haben wir blaue und rote Pappdeckel als “Steine” verteilt.

Unser Ziel: Den See einzeln nacheinander mit Hilfe der farbigen Steine zu überqueren, ohne ins “Wasser” zu treten.

Das Herausfordernde dabei: Bei jeder Überquerung durfte man nur vier “Steine” benutzen, und zwar in einer ganz bestimmten Reihenfolge, die von Musterkarten (aus dem Download-Material zur Piratenreise) vorgegeben wurde.

Foto Über den See

Wer an der Reihe war, durfte sich die Musterkarte anschauen und dann versuchen, den See in genau der Reihenfolge der auf der Karte abgebildeten Farben (z.B. 🔴🔴🔵🔴) zu überqueren.

Das Spiel „Über den See“ ist in punkto Beobachtung einfach genial, denn man kann so viel sehen:

Wie gut gelingt es den einzelnen Kindern, sich die Reihenfolge der Farben auf der Karte zu merken und diese Reihenfolge dann durch ihre Bewegung über den See wiederzugeben? Merkt sich das Kind die Reihenfolge auf Anhieb oder nimmt es sich Zeit beim Betrachten der Karte? Benutzt es die Steine in der richtigen Reihenfolge oder vertauscht, vergisst oder ergänzt es einzelne Farben (visuelle Merkfähigkeit).

Geht es “einfach drauf los” oder überlegt es sich vorher einen Weg (Impulskontrolle, Handlungsplanung)?

Sind seine Bewegungen sicher und flüssig oder schwankt/torkelt es beim Überqueren (Koordination, Gleichgewicht)?

Korrigiert es eine ungünstige Herangehensweise (z.B. wenn es alle “Steine” bereits für die erste Hälfte des “Sees” verbraucht und es dann von der Mitte nicht mehr bis ans andere Ufer schafft) bei einem nächsten Versuch oder passiert ihm derselbe “Fehler” mehrmals (Lernverhalten)?

Übernimmt es hilfreiche Strategien anderer Kinder (z.B. sich die Farben noch einmal vorzusprechen (Lernen am Modell)?

Ich könnte noch viel mehr aufschreiben! Es steckt so viel drin in „Über den See“!

Als Variante haben wir das Spiel dann auch noch in einer auditiven Version gespielt.

Das heißt, die Kinder konnten sich die Karten nicht mehr ansehen, sondern Anna hat die Farbreihenfolge vorgelesen, also z.B. gesagt “blau-rot-blau-rot”.

Das bringt nach den ersten Runden noch ein wenig Abwechslung rein und ist auch in Bezug auf die Beobachtung interessant.

Denn so können wir nochmal schauen, ob es bei den Kindern Unterschiede zwischen der visuellen und der auditiven Merkfähigkeit gibt.

Manchen Kindern fällt die visuelle Variante leichter, anderen die auditive. Und bei wiederum anderen ist kein deutlicher Unterschied zu beobachten.

Natürlich sind solche Beobachtungen nur Momentaufnahmen!

Wenn ein Kind hier große Schwierigkeiten hat, muss das nicht gleich bedeuten, dass es es eine geringe Merkfähigkeit hat.

Denn Aufmerksamkeit, Ausdauer und Tagesform spielen hier ja auch noch mit rein.

Aber man bekommt zumindest einen kleinen Eindruck, den man in anderen Situationen ja weiter überprüfen kann.

Das dritte Spiel unserer Piratenstunde war dann eine kleine Forscheraufgabe.

Wir haben die “Steine” wieder aus dem See gefischt und dabei festgestellt, dass sie ihre Farben ändern, wenn wir sie umdrehen.

Ich habe den Kindern dann am Beispiel von drei “Steinen” gezeigt, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, wie die Farben Rot und Blau auf die drei “Steine” verteilt sein können. Zum Beispiel können alle drei Steine mit ihrer roten Seite 🔴🔴🔴 nach oben zeigen. Oder – dazu habe ich alle Pappdeckel umgedreht – es können alle Steine blau 🔵🔵🔵 sein. Es kann auch nur einer rot sein und die anderen zwei blau 🔴🔵🔵. Oder genau umgekehrt: einer blau und die zwei anderen rot 🔵🔴🔴.

Gemeinsam sind wir so alle Aufteilungs- und Anordnungsmöglichkeiten durchgegangen.

Die habe ich dann mit einem roten und blauen Stift auf ein Papier aufgemalt.

Als nächstes konnten die Kinder einzeln oder zu zweit, zu dritt erforschen, welche Möglichkeiten es bei vier “Steinen” gibt.
Dafür haben sie jeweils vier Pappdeckel bekommen, sowie Stifte und Papier bekommen, um ihre Ergebnisse zu notieren.

Foto Steine umdrehen 01

Auch das ist immer so spannend!

Manche Kinder gehen ganz spontan an die Aufgabe heran und verteilen ihre Farbkreis-Muster kreuz und quer auf dem Papier. Andere gehen ziemlich strukturiert vor, erkennen z.B. Spiegelungen (🔴🔵🔵🔵 und 🔵🔴🔴🔴) oder ordnen ihre Muster von oben nach unten auf dem Papier an…

Die unterschiedlichen Ergebnisse haben wir dann noch gemeinsam verglichen.

Eigentlich wäre in dieser Stunde noch ein kleines Entspannungsspiel vorgesehen – aber das hab ich aus Zeitgründen heute rausgelassen.

Bestimmt ist in einer der nächsten Stunden nochmal Zeit dafür… 

Lust auf mehr? Hier sind 3 Möglichkeiten, wie es weitergehen kann:

Klecks dunkelblau
Podcast-Folge: Geschichten vom Piratenschiff

Zu dieser Insel haben wir eine ganze Podcast-Folge aufgenommen und erzählen dir von unseren Abenteuren auf der Insel des Rhythmus und der Muster.

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Klecks hellblau
Webinar anschauen!

Erhalte mit unserem 90-minütigen Webinar einen kurzweiligen Überblick über das Förderprogramm.

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Klecks dunkelgelb
Piratenreise Onlinekurs - die Fortbildung zum Buch

Mit unserem Piratenreise Onlinekurs bist du nur einen Mausklick von uns und unserem Piraten-Know-How entfernt. Wir begleiten und unterstützen dich bei deiner Piratenreise mit unserer Online-Fortbildung.

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