FÜR DICH: Die Mini-Piratenreise zum Kennenlernen:

Logbuch: 1. Tag auf der Körper-Insel

Neues Kitajahr, neue Piratenreise!

Heute war die erste Piratenstunde mit meiner neuen Mannschaft!

Es sind 9 Vorschulkinder, die aus 3 verschiedenen Kita-Gruppen kommen. Darum kennen sich noch nicht alle untereinander.

Und mich kannten die meisten der Kinder nur von meiner kleinen Kennenlernrunde vor einer Woche, als ich mit Piratenhut und -flagge durch die Gruppen gewandert bin und die Einladungen an die Vorschulkinder verteilt habe.

Und meine Steuerfrau Anna haben sie heute zum ersten Mal gesehen.

Also eine aufregende und herausfordernde Situation für die Kinder! 

Vielleicht ein bisschen so, wie es ja auch in einem Jahr in den ersten Schulwochen sein wird – neue Kinder, neue erwachsene Bezugspersonen, neue Rituale und Abläufe…

Weil alles so neu war, haben wir uns auch erstmal ein bisschen Zeit fürs Ankommen genommen:

Die Kinder konnten sich auf unserem “Schiff” ein Piratenkopftuch nehmen und sich eine Augenklappe oder Narbe schminken lassen.

Weil dabei so viel gleichzeitig passiert – Anna und ich haben die Kinder parallel geschminkt, ihnen die Kopftücher umgebunden und dabei auch mit jedem einzelnen Kind ein bisschen geredet – bekam die Situation gleich etwas Geschäftiges und ein bisschen Beiläufiges. Ein gutes Setting, um erste Unsicherheiten abzubauen

Richtig los ging es dann mit dem Piratenrap.

Den hab ich den Kindern erst einmal vorgemacht und anschließend habe wir es alle gemeinsam versucht. Das hat schon ziemlich gut geklappt! 

Die Zeile “Wir sind schon eine besondere Sorte” war dann Anlass darüber zu sprechen, was Piraten eigentlich ausmacht. Und da hatten die Kinder viele Assoziationen!

Die erste Antwort dazu war: “Piraten finden Schätze!” 

Das fand ich eine tolle Formulierung: “finden Schätze”.
Nicht etwa “rauben”.
Genauso ist es ja auch in der Piratenreise.

Kurz später sagte ein Kind, dass es aber auch Piraten gibt, die andere überfallen und ausrauben. Auch diese Formulierung fand ich erstaunlich:

Über die Wahl seiner Worte hatte der Junge eine Distanzierung hineingebracht. Er sagte ja nicht “Piraten rauben andere aus”. Das wäre eine Verallgemeinerung gewesen und quasi gleichbedeutend mit “Das machen alle Piraten so.”

Nein:
So wie er es formulierte und wie er dabei klang, war es als Abgrenzung, vielleicht auch ein bisschen als Frage gemeint – im Sinne eines “Aber wir sind doch keine solchen Piraten, die andere ausrauben, oder?”.

Ich hab dann geantwortet: “Stimmt, es gibt auch echt gemeine Piraten, die andere überfallen und ausrauben! Zum Glück sind wir ganz anders!”.

Nachdem wir noch so einiges Weitere zusammengetragen hatten, was Piraten so ausmacht (sie sind abenteuerlustig und stark, halten als Mannschaft fest zusammen,..) haben wir uns das erste Schatzkarten-Viertel unserer Reise angeschaut um zu sehen, was uns während des 1. Tages auf dem Piratenschiff erwartet. 

Und da hatten die Kinder viele Ideen!

Weil sie dabei natürlich auch oft gleichzeitig geredet haben, konnte ich das gleich als Aufhänger für die Piratenregeln nehmen.

Ich finde nämlich immer gut, den Kindern die beiden Piratenregeln nicht einfach so “vorzusetzen”, sondern sie eher mit ihnen aus der Situation abzuleiten.

Meinen Vorschlag, ob sie vielleicht als Piratenregel gern hätten, dass wir uns gegenseitig zuhören und ausreden lassen, fanden sie nach ihrer eigenen Erfahrung beim Schatzkarte-Besprechen sofort gut. Denn gerade erst hatten ein paar von ihnen ja erlebt, dass es schon schade sein kann, wenn man seinen Gedanken nicht in Ruhe zu Ende formulieren kann…

Als ich dann gefragt habe, was sie sich sonst noch wünschen, worauf wir miteinander achten und wie wir miteinander umgehen sollten, hatten sie so viele gute Gedanken, dass es total leicht war, sie zu unserer 2. Piratenregel “Wir gehen fair und freundlich miteinander um” zu bündeln. 

Das war ein wirklich schöner Einstieg, der fast die Hälfte unserer Piratenstunde eingenommen hat.

Ich war echt erstaunt, wie geduldig die Kinder angesichts dieser ja doch echt langen Phase waren, die wir letztlich überwiegend mit Reden verbracht hatten. Und war froh, dass wir uns so viel Zeit dafür genommen haben.

Aber natürlich war es trotzdem wichtig, nun endlich in Aktion zu kommen!

Das Kennenlernspiel hab ich diesmal etwas kürzer gespielt als in den letzten Jahren – denn ich wollte gern noch genügend Zeit für die Bewegungsspiele unseres “Piratentrainings” haben.

Also sind wir noch über die Reling balanciert, haben unser Gleichgewicht beim Einbeinstand trainiert, haben Vorräte unter Deck gebracht (puh, gerade noch rechtzeitig, bevor der Regen kam…) und haben geübt in Rettungsreifen zu springen – man weiß schließlich nie, ob wir nicht vielleicht mal Hals über Kopf das Schiff verlassen müssen…

Foto Kartoffelsaecke

Nach diesem anstrengenden Training waren wir ganz schön aus der Puste

Den abschließenden “Tauchgang” – die Entspannungssequenz am Ende der Stunde – konnten dann alle echt gut gebrauchen.

Der gemeinsame Blick auf die Schatzkarte zum Schluss hat nochmal gezeigt: Das war ein ereignisreicher Tag!

Die Körper-Insel ist schon in Sichtweite. Nächste Woche werden wir dort an Land gehen!

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Podcast-Folge: Geschichten vom Piratenschiff

Zu dieser Insel haben wir eine ganze Podcast-Folge aufgenommen und erzählen dir von unseren Abenteuren auf der Körper-Insel.

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