Die Eltern aktivieren – 4. Themenelternabend

Schaut mal, hier sind ein paar Fotos meines letzten Piratenreise-Themenelternabends in diesem Kitajahr. Thema waren die 7. und 8. Insel („Experimentieren und Forschen“ und „Bauen und Gestalten“).

Zum Einstieg sollten die Eltern eine der Aufgaben aus der 7. Insel der Piratenreise lösen: Am 2. Tag auf der 7. Insel sollen die Piratenkinder ja die noch nicht ausgebrüteten (also rohen) Eier eines kranken Vogels retten und davor bewahren, beim Sturz aus einer Höhe von ca. 1,5 Metern zu zerbrechen 😲🤔🧐.

Als Material dafür gibt es rohe Eier, Papier, Malerkrepp-Klebeband und Luftballons.

Die Vorschulkinder haben ca. 30 min Zeit, um in Kleingruppen von 2-3- Kindern eine Lösung auszutüfteln. Für die Eltern ist die Aufgabe beim Elternabend noch ein bisschen schwieriger: Sie bekommen dafür von mir nur 5 min Zeit (mit Stoppuhr!) und die Eier werden dann aus ca. 2 m fallen gelassen 😄.

Das macht immer einen Riesenspaß und ist total spannend. (Übrigens: seit Jahren versucht in fast jeder Eltern- und Kindergruppe jemand zuerst das Ei in einen Ballon zu stopfen 😂).

In der Regel überleben die Eier den Sturz aus 2m Höhe!

So sind ja alle Elternabende im Rahmen der Piratenreise konzipiert: Zuerst gibt es einen Praxis-Input – meist einem Spiel oder einer Selbsterfahrung.

Wir finden nämlich: Auch mit den Eltern sollten wir spielen!

Und ich mache dabei immer wieder die Erfahrung: Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern lernen am besten in Beziehung, im Tun, durch Aha-Erlebnisse und durch Selbsterfahrungen, die neue Erkenntnisse mit sich bringen 💡😃👍!

Damit habe ich bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht! Man könnte ja befürchten, die Eltern würden sich vielleicht unwohl fühlen gemeinsam zu spielen. Beim ersten Elternabend gibt es auch immer zuerst ein paar unsichere Mienen – aber das Spiel, das ich dann zum Einstieg immer mit den Eltern spiele ist so ein guter Dammbrecher und sorgt immer für Gelächter, dass die anfängliche Unsicherheit sich schnell in Luft auflöst. Zumal wir im Anschluss immer gleich gemeinsam aufarbeiten, was in dem Spiel drinsteckt und welche Fähigkeiten man dafür braucht bzw. damit gefördert werden. Und vor allem: warum die für die Schule wichtig sind! Das gibt dann in der Regel die ersten Aha-Momente und damit hab ich das Interesse der Eltern meist schnell geweckt 😊.

So war das auch beim Ei-Experiment 🥚🎈📄: Indem die Eltern einmal genau das getan haben, was ich mit den Kindern in meiner Piratenstunde mache, konnten sie dann viel besser nachvollziehen, welche Erfahrungen die Kinder dabei machen – denn sie hatten es ja gerade selbst erlebt!

Dann konnten wir also super gemeinsam aufarbeiten, was da alles drin steckt: verschiedene soziale Kompetenzen (einen Platz in der Gruppe finden, sich absprechen, gemeinsam einen Plan entwickeln und verfolgen, Hilfe geben/Hilfe annehmen usw.) und natürlich auch jede Menge emotionale und kognitive Aspekte (eine schwierige Herausforderung annehmen, Anstrengungsbereitschaft, Zielorientierung, Selbstregulation, Konzentration, Ausdauer,…).

Und vor allem ist das Ei-Experiment auch eine super Selbsterfahrung zum Thema Selbstwirksamkeit: Wie gut sich das anfühlt, wenn das Ei nach dem Sturz dann wieder vorsichtig ausgepackt wird und man erkennt, dass es unversehrt geblieben ist 💪😊!

Nach diesem praktischen Einstieg in den Elternabend gibt es dann ja immer noch einen kurzen, leicht verständlich formulierten theoretischen Input zu den Inselthemen (max. 10 min). Und weil die Eltern meine kurzen Ausführungen direkt an die zuvor beim Spielen gemachten Erfahrungen anknüpfen können, können sie der Theorie dahinter nun auch prima folgen!

Das Ei-Experiment ist z.B. perfekt geeignet, um zu erklären, wie wichtig Selbstwirksamkeitserlebnisse für die Kinder sind. Wie wichtig es ist, eine Herausforderung aus eigener Kraft angehen und schaffen zu können – und dass wir die Kinder hierbei stärken sollten, auch wenn der Ausgang ungewiss ist (statt ihnen aus Sorge vor einem Scheitern die Herausforderung und damit auch wichtige Erfahrungen mit einem wohlwollenden „Komm, ich mach das mal schnell für dich!“ abzunehmen).

Dass es auch wichtig ist zu lernen, mit Rückschlägen umzugehen, auch Frust auszuhalten und dass der Erfolg sich umso größer und bedeutender anfühlt, wenn der Weg dahin nicht ganz leicht war. Wenn die Eltern all das im Tun selbst erfahren und dann erkennen, dass auch sie ihr Kind diesbezüglich fördern und stärken können – dann hab ich mein Ziel bei diesem Elternabend erreicht 👍🙂.

Den restlichen (größten) Teil des Elternabends tragen wir dann immer Ideen zusammen, wie die Inselthemen bzw. Förderschwerpunkte der aktuellen Inseln auch innerhalb der Familie unterstützt werden können – und zwar ohne großen Aufwand, spielerisch und in den Alltag integriert.

Da kommen die Eltern immer auf tolle Ideen und können sich als kompetente und wichtige Ressource für ihr Kind erleben.

Ich mache übrigens immer, wenn die Eltern einverstanden sind, Fotos beim Ei-Experiment – nicht nur beim Tüfteln sondern auch von dem Moment, wenn die Eltern das Ei wieder auspacken und jubeln! Das ist immer soooo schön, die Gesichter und Gesten immer so freudig und stolz 😊🙌🤝! Und vor allem in der Gegenüberstellung mit den Fotos der Kinder in derselben Situation ist das total klasse – perfekt für die Piratenreise-Fotoecke in der Kita.

Diese Art der Elternarbeit macht einfach so viel Spaß! Klar, auf den ersten Blick sieht es nach mehr Arbeit aus, aber unterm Strich entlastet es! Denn die Eltern sind dann viel besser in Beziehung, verstehen viel besser, was ich warum mache und unterstützen auch zu Hause.

PS: Wenn du gern mehr über die Piratenreise und auch die zugehörige Elternarbeit erfahren möchtest, melde dich doch für unser Piratenreise-Webinar an! Das Webinar dauert 90 min und kostet kein Geld 😊.
Mehr Infos und aktuelle Termine findest du unter diesem Link (klicke hier).